Farbdesign


Als geschulte Farbdesignerinnen suchen wir für Ihr Zuhause ein stimmiges Ambiente - eine "Insel zum Wohlfühlen"!


Im Juni 2006 beendete ich meine Ausbildung als "Farbdesignerin mit eidg. FA" an der Textilfachschule.
In einigen Workshops, Kongressen und  Meetings in Deutschland und der Schweiz konnte ich mich weiterbilden und immer wieder Neues dazulernen. 
So erarbeite ich sehr gerne Farbkonzepte für private Haushalte, Wohnungen und Einfamilienhäuser, um die Bewohner mit Farben stärken zu können!

Gern können Sie mich natürlich auch zum Thema "Farbe"anrufen oder auf meiner Internetseite stöbern!

Natürlich kennen wir alle die Bedeutung der Primärfarben -  
das anregende und belebende Gelb,  
ein beruhigendes und unendliches Blau und  
aktive, auch manchmal leidenschaftliche und starke Rottöne.  

In unseren Räumen treten diese Farbtöne aber meist nicht rein sondern als aufgehellte Wandtöne oder Mischfarben auf. Durch das Mischen von zwei Primärfarben erhalten wir eine Sekundärfarbe.
Farbkreis
Primärfarben
Rot – Grün – Blau (Lichtfarben) Primärfarben des additiven Farbsystems                 
alle Regenbogenfarben übereinander ergeben „Licht“ = Weiss
Rot (Magenta) – Gelb (Yellow) – Blau (Cyan) (Körperfarben = Pigmente) des subtraktiven Farbsystems               
zu gleichen Teilen gemischt entsteht „Schwarz“ (meist eher dunkelbraun)

Sekundärfarben
Magenta – Gelb – Cyan (entstehen aus den Primärfarben) des additiven Farbsystems
Orange – Grün – Violett des substraktiven Farbsystems

Tertiärfarben
Die 3 Primärfarben werden miteinander vermischt! (zu unterschiedlichen Teilen)
Oder man mischt je 2 Sekundärfarben! (zu gleichen Teilen)
Oder man mischt Komplementärfarben! (zu gleichen Teilen)

2 Teile Rot – 1 Teil Gelb – 1 Teil Blau = Gebranntes Orange                                      
Orangerot und Violett = Rotbraun* „Rotgrau“
1 Teil Rot – 1 Teil Gelb – 2 Teile Blau = Rotbraun
                                                                                                                                   
Orangerot und Grün    = Olive* „Gelbgrau“
1 Teil Rot – 2 Teile Gelb – 1 Teil Blau = Olive
                                                                                                                                   
Violett und Grün          = „Blaugrau“*

Farb-Ästhetik / Farb-Ordnung   
Wir können Farben entsprechend ihres Buntheitsgrades, des Anteils an Weiss (Pastell) oder Schwarz (Vergrauung) bezeichnen:

  • Reine Buntfarben (= Intensiv) 
  • Hellklare Farben   
  • Leuchtende Farben
  • Pastells (hellklar) 
  • Dunkelklare Farben
  • Kräftige Farben
  • Dunkle Farben
  • Trübe Farben (vergraute F.)
  • Trübe Pastelle
  • Helle vergraute Farben
  • Unbunte Farben

Wir kennen Begriffe aus der Farbenlehre und setzen diese Tagtäglich in unserer gebauten Umwelt, aber auch im alltäglichen Leben, wie der Auswahl unser Kleiderfarbe, den Haushaltsaccessoires ein:

  • Monochromie
  • Camaieu (Ton- in Ton)
  • Faux- Camaieu (Verschiebung des Bunttons)
  • Wertgleiche Farben (Nuancengleiche Farben)
  • Farbinversion (Disharmonie)
  • Höhere Harmonien
  • Falsche Sättigung (Disharmonie)
  • Lokalfarbe=Eigenfarbe der Dinge
  • Erscheinungsfarbe=Farbe eines Gegenstandes unter verschiedenen Lichtverhältnissen 
  •  Willkürliche Farbe= beliebige Farbe, einem Gegenstand frei zugeordnet.

Neue Wandfarben von Jette Joop - bei OBI.

Die englischen Farben von "Farrow & Ball"
auch in der Schweiz.

Bei kt.color
finden Sie auch Le Corbusier-Farben.

Schöner Wohnen
-jedes Jahr neu mit Trendfarben.

Die Farben, die auf dem Farbkreis genau gegenüber liegen - beispielsweise
Orange und Blau - werden Komplementärfarben genannt. Sie sind vom Charakter gegensätzlich und können in Räumen sehr gut als Farbakzente verwandt werden - man betont ein Accessoire, hebt hervor, akzentuiert. Setzt einen Raum durch diesen Farbkontrast in Szene! Möchte man lieber "Harmonie" erleben, sollte man "verwandte Farbtöne" benutzen und einsetzen.
Ein weiterer Aspekt eines Farbtons ist die Vermittlung von
Wärme oder Kälte. Farben aus dem Rot- Orangem Spektrum bewirken für uns Menschen, dass das Zimmer gemütlicher und wärmer erscheint. Dagegen assoziieren wir mit Farbtönen aus dem Blau- Grünem Farbenspektrum eine gewisse Weite und Kühle.


FARBSYSTEME
NCS- und RAL-Farbfächer
Als Architekten kennen und benutzen wir diese Farbfächer am häufigsten und kennen deren Anwendung am besten. Die meisten Farbmischanlagen sind auf diese programmiert, sogar bei Migro und COOP kann man diese Farbtöne entsprechend ihrer Nummern nachmischen lassen.
Das bekannteste, in der Schweiz bei Bauvorhaben oft eingesetzt, ist das NCS-System , der Farbfächer kostet 195 CHF.
Das „Natural Colour System NCS“ stammt aus Schweden und wurde 1964 gestartet. Die vier psychologischen Grundfarben Gelb (Y), Rot (R), Blau(B) und Grün(G) nehmen gleich voneinander entfernte Plätze in einem Doppelkegel ein, dessen spitzen mit Weiss (oben) und Schwarz (unten) besetzt sind.
Beispiel: NCS S 2070-Y90R = ein farbintensiver Rotton, der 20% Schwarz- und 70% Colour (Buntanteil) enthält – aus einem Gelb heraus gemischt mit 90% Rot
Bitte Vorsicht bei COOP in St.Gallen - diese verwenden anscheinend ein intensiveres ROT als Primärfarbe, denn alle nachgemischten NCS-Farben werden rötlicher als auf dem Farbfächer dargestellt. Also besser: eine Fachfirma beauftragen!
RAL-Farbfächer wurden in den letzten Jahren verbessert und das Angebot mit unterschiedlichen Fächern für Lacke, Metall- und Effektfarben vergrössert. Als RAL-Farbe bezeichnet man normierte Farben, die die RAL GmbH (eine Tochter des RAL-Instituts) unter dem Namen RAL Classic vertreibt. Jeder Farbe des Farbsystems ist eine vierstellige Farbnummer zugeordnet. Diese Normung geht auf eine Tabelle von 40 Farben zurück, die 1927 vom Reichsausschuss für Lieferbedingungen (RAL) erstellt wurde. Inzwischen beinhaltet RAL Classic 213 Farbtöne.
Leider sind die Farbkarten nur mit sehr kleinen Farbmustern versehen, so dass empfohlen wird, hier immer eine mindestens 1 qm grosse Farbfläche nachmischen zu lassen und vor Ort und den vorhandenen Lichtverhältnissen zu bemustern.
 
Pantone-Farbsystem Dieses Farbsystem wird besonders von Grafikern und Designern verwendet (ab 149 CHF zu kaufen), in neuester Zeit gibt es aber auch Farbfächer für Innendesign aus Papier, Baumwolle und Nylon. Und Umrechnungstabellen, die leicht per Klick im Internet zu finden sind!

Le Corbusier-Farbsystem
Diese Farben sind besonders unter Architekten beliebt, wurden aber von Le Corbusier eigentlich nur für seine Tapeten-Farbkollektion entwickelt. Die Grundfarben bestanden aus den vorwiegend pastellfarbenen Tönen Ultramarin, Blau, Grau, Englischgrün, Ockergelb, ungebrannte und gebrannte Siena (italienischer Ocker), Zinnoberrot, Karmin- sowie Englischrot, Weiss und Schwarz. Es handelt sich um leuchtende (besonders durch den Anteil von Ocker), aber auch vergraute Pigment-Farben. Diese benötigen einen mineralischen Untergrund!
Alle diese Farbtöne kann man sehr gut als NCS-Farben (dann nicht so vergraut) mit anderen Farbstoffen oder als eigene Pigmentfarben nachmischen. Dies schont das Portemonnaie des Bauherren!

andere Farbsysteme
Hierzu gehören Farbsysteme, die von unterschiedlichen Farbherstellern für deren eigenen Farben hergestellt werden:
Farrow&Ball wird immer mehr von Farbdesignern bei deren Beratungen zu Innenräumen genutzt. Beinhaltet eine sehr umfangreiche Palette an Beige und abgetönten Weissfarben; harmonisch abgestimmt. "Little Greene" ist ein weiterer englischer Farbhersteller, dessen Produkte auch von Schweizer Malerfirmen verstärkt angeboten werden.
Jette Joop entwickelte mit ihren SIGNEO-Farben eine sehr vergraute Farbpalette, die auch bei COOP zu kaufen ist.
Die Firma Karl Bubendorf in Gossau vertreibt einen eigenen Farbfächer "FARBwerk", der auf sein gesamtes Angebot abgestimmt ist.
Ich selbst arbeite gern mit dem "einfache Vielfalt" von Martina Löw aus Darmstadt, die ihre Farbangaben auch als Materialausstellung bemustert und die Farbnamen entsprechend dem Vorkommen in der Natur bestimmt hat. Auch diese Farbkollektion wird in einigen Farblabors der Schweiz nachgemischt.
Hier findet man viele Farbfächer zum Kauf! Ich gehe hier nicht weiter auf "natürliche", pflanzliche oder mineralische Farbsysteme ein; deren Farbfächer kann man in den Fachgeschäften wie z.B. bei "Naturhuus" in Herisau erhalten. Auch bei Kremer Pigmente in Deutschland (grösster Pigmenthersteller Europas) oder in Lenzburg bei der Thymos AG sind sehr viele Pigment- oder Pflanzenfarben sowie mineralische Farbstoffe zu kaufen. Hierzu und zu Lehmfarben sowie -putzen kann Lisa Rotach natürlich noch viel bessere Ausführungen als "Verarbeiterin" dieser Farbpaletten machen!
Faszinierend finde ich selbst die Sirius-Farben von Lascaux, die als leuchtende, aber doch transparente Wandlasuren aufgetragen werden können. Dazu hatte ich im Dezember 2012 einen Workshop bei der Eigentümerin Barbara Diethelm besucht.

Farbsysteme für Fassadenfarben
Natürlich bieten alle Hersteller von Fassadensystemen ihre eigenen Farbpaletten als "Normfarben" an, wie Eternit oder auch die grossen Farbhersteller CAPAROL und Sto AG, Bubendorf ... Bitte achtet darauf, dass ihr Silikatfarbsysteme oder noch besser mineralische Farbstoffe an den Fassaden in Einsatz bringt.
KEIM-Farben sind mineralische Farben, die nicht auf Dispersions-Untergründe aufgetragen werden können. Ihre Farbpalette ist relativ "stumpf", aber wirkt einem Schimmelbefall entgegen.
Auch Beeck-Farben sind mineralische Aussen-Farben des deutschen Herstellers seit 1894, die über Thymos in lenzburg vertrieben werden. Beide Farbsysteme unterscheiden sich nur geringfügig und werden je nach Sättigungsgrad oder Helligkeitsstufe angegeben.
(Zusammengestellt für "frauen bauen" März 2013)

Für die Schulung der Bauleiter im Fach Hochbau an der Gewerbeschule in St.Gallen habe ich folgendes Script zum Thema Farben erarbeitet und stelle es hier vor:  

(Zusammenstellung November 2012)

1.         Farben
Körperfarben = Farben, die wir auf dem Bau oder als Malfarbe verwenden, werden traditionell aus

Pigmenten
Pigmente sind im Binde- oder Lösungsmittel unlösliche Farbmittel. Sie geben der Farbe den Farbton!
Es gibt organische Pigmente (Kohlenstoffverbindungen; Farbstoffe aus Pflanzen oder Schnecken, …) – Safran = warmes Gelb; Holunder = dunkles Violett; Brennessel = helle, grüne Erde.
Und anorganische Pigmente (mineralische Erden, Halbedelsteine, die in der Natur vorkommen) – Jade = unterschiedliche vergrauten Grüntöne; Eisenoxid = Ocker bis Rotbraun; Basalt = vergrautes Schwarz; Umbra = vergraute Brauntöne bis Rotbraun.
Es können auch Metallpigmente dazu gemischt werden für Effektfarben!

Füllstoffen
Als Füllstoffe, die ca. 1/3  bis ½ des Farbstoffes ausmachen, eignen sich Kreiden, Kaolin (gebrannter Ton) oder Schwerspat (=Bariumsulfat). Leichte Füllstoffe (Kreide) nehmen ein grösseres Volumen ein und benötigen mehr Bindemittel für die Benetzung.
Füllstoffe geben der Farbe die notwendige Strapazierfähigkeit und „füllen“ (bei Verwendung von Kreide wird der Farbton matter und nicht so strahlend, trocknet dafür schneller; klumpt aber auch bei falscher oder zu wenig Vermischung).

Bindemitteln
Bindemittel bilden die eigentliche „Konsistenz“; den Lackfilm; verbinden einfach!
Hierfür werden ganz unterschiedliche Polymere in Anwendung (ca. ½ des gesamten Farbstoffes!)  gebracht:
Eitemperafarben – Ei (nur in der Malerei)
Gouache – anorganisches Pigment und ein synthetisches Polymer („Mowiol“= Verdickungsmittel in Suppen; so werden auch Fingerfarben hergestellt / vergilbt nicht und beständig gegen Mikroorganismen-Befall!) oder mit Gummi arabicum, Cellulose
Kaseinfarben – Kasein
Leimfarben – Zelluloseleim (diese erscheinen eher matt)
Ölfarben – Leinöl, Mohnöl, Zitrusöl, …
Diese Polymere verbessern die Haftung auf dem Untergrund. Wir benutzen auch Knochenleim, Gummi arabicum oder andere Öle.

Wasser oder Lösungsmitteln
Farbstoffe sind in Wasser oder anderen Lösungsmitteln (Terpentin) löslich.
Lösungsmittel sind flüssige organische Stoffe und deren Mischungen, die dazu dienen, andere Stoffe zu lösen oder zu verdünnen, ohne sie chemisch zu verändern. Durch sie wird die Farbe überhaupt streichfähig, vorher eher ein „Brei“! Und die Farben sollen schnell trocknen.
Lösungsmittel haben einen Siedepunkt unter 200°C und gehören deshalb zur bedeutenden Schadstoffgruppe der flüchtigen organischen Verbindungen (internationale Abkürzung: VOC). Als Lösungsmittel werden z. B. eingesetzt Alkane und Alkene, Aromaten, chlororganische Verbindungen, Alkohole, Ester, Ether, Ketone.


Durch die gezielte Auswahl von lösemittelfreien oder lösemittelarmen Produkten kann die Raumluftbelastung von vornherein auf ein Minimum reduziert werden.

und Zusatzstoffen hergestellt.
Industriell hergestellte Farben beinhalten zudem noch Zusatzstoffe, die die Farben haltbarer, stabiler und „geschmeidiger“ in ihrer Konsistenz machen sollen. Oft werden auch die „Konservierungsstoffe“ nicht detailliert beschrieben oder angegeben. Und genau hier liegt ein weiterer Ansatz der Baubiologie!

Hilfsstoffe (sogenannte Additive) verbessern die technologischen und Anwendungseigenschaften. Solche Zusätze sind beispielsweise Stabilisatoren, Entschäumer, Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, Lösungsmittel.

Seit Mai 2000 existiert eine RAL-Richtlinie ("Blauer Engel)" für emissionsarme Wandfarben - die Anforderungen:
·     Max. 700 ppm Lösemittel (0,07 %)
·     Keine Stoffe aus der Gefahrstoffverordnung oder aus Gruppe der krebserzeugenden Stoffe der TRGS 905
·     Blei < 0,02 %, Cadmium und Chrom-VI < 0,01 %
·     Weichmacher < 0,1 %
·     Formaldehyd < 10 mg/kg
D.h., Produkte erhalten dieses Label, weil sie schwermetallfrei sind, können aber immer noch Lösungsmittel beinhalten oder Konservierungsmittel werden nicht detailliert angeschrieben (also Dispersionsfarben können auch so deklariert werden)!
Besser: Label „Natureplus“! (aber etwas teurer!)


Je nach Herstellung und Verwendung der Bestandteile von Farben unterscheiden wir also bestimmte Farben:
- Pflanzenfarben
Sie werden für die Anwendung auf Papier, zur Buchmalerei, zur Körperbemalung und als Lebensmittelfarben verwendet.

-Wasserfarben
Sehr feine Pigmente in Wasser zerreiben und dann diese Dispersion mit Gelantine eindicken und trocknen – geringe Deckkraft, durchscheinend.
-weitere siehe oben unter „Bindemittel“.

Firnis = nichtpigmentierte Harzlösungen, die selten mit geringen Mengen Öl vermischt werden. Ein Schlussfirnis schützt gegen äussere Einflüsse und verleiht dem Gegenstand einen ebenmässigen Glanz.

Wachs = Ein Stoff wird als Wachs bezeichnet, wenn er bei 20 °C knetbar, fest bis brüchig hart ist, eine grobe bis feinkristalline Struktur aufweist, farblich durchscheinend bis opak, aber nicht glasartig ist.
Tierische Wachse sind beispielsweise Walrat, Wollwachs und Bienenwachs.

Synthetische Wachse werden hauptsächlich aus Erdöl gewonnen. Hauptbestandteil ist Hartparaffin, das z. B. für Kerzen und Schuhcreme verwendet wird. Für spezielle Anwendungen werden natürliche Wachse chemisch modifiziert oder vollständig synthetisiert (Polyethylene, Copolymere). Auch aus Soja kann durch Hydrierung Sojawachs hergestellt werden.

1.1.   Farbtheorie
Nachts können wir Menschen keine Farben sehen. Für eine Farbbetrachtung muss eine optimale Beleuchtung von 6500 K vorhanden sein.
Auch die Entfernung hat einen Einfluss auf unser Farbensehen.
Witterungseinflüsse sind besonders beim Betrachten von Gebäuden wesentlich (bei dichtem Nebel sehen wir monochromatisch – in Grauabstufungen).
Auf stark strukturierten und rauen Materialien und Oberflächen erscheint das Licht diffus (wird gebrochen) und unsere Farbwahrnehmung verändert sich.


Theoretisch wird eine Farbe definiert durch:
1.   Farbton ( = Buntton)
Eigentliches Merkmal einer Farbe
Farbton in der höchsten Sättigung
Beziehung untereinander in Farbtonkreis dargestellt

Unbunte Farben: Schwarz, Weiss, Grau (man kann 120 Grautöne unterscheiden)
(haben keine Buntheit oder Sättigung!)

2.     Helligkeit und
Relative Helligkeit (reflektiert Licht) oder Dunkelheit (absorbiert Licht) einer Farbe
Körperfarben: weiss am hellsten; Schwarz am dunkelsten

3.     Sättigung
Ausmass der Buntheit
Reinbunte Farben = Vollfarben  …  Farbton ist ausgeprägt (stark bunte Farben)
Vergraute, trübe Farben (schwach bunte Farben)
Unbunte Farben haben keine Sättigung.


„Farbe entdecken, verstehen und in Einklang bringen“
Hier kann man eigentlich alle wesentlichen Aussagen nachlesen.

Farben werden entsprechend des Farbenkreises in Primär-, Sekundär- und Komplementärfarben unterschieden.

Farben
-        dienen als Orientierungshilfen in unserer gebauten Umwelt
-        setzen Signale im Verkehrswesen
-        können Aufmerksamkeit auf Details im Innenraum lenken
-        bezeichnen besondere Funktionen
-        sind Mode- und Stilmerkmale
-        sind persönliche Identifikationsmerkmale
-        und zeigen Trends auf.

        Farben in Kombination wirken auffälliger als Einzelfarben. Farben und ihre Wirkungen können bewusst hervorgerufen werden, indem sie in Beziehung gesetzt  werden. Sie erzeugen Spannungen, die belebend, erfrischend, aber auch unangenehm  und unruhig wirken können.


Farbkontraste
        = deutlicher Unterschied zwischen mindestens zwei Farbwirkungen
        stärkste Kontrastwirkung mit rein bunten Farben
        mit gegensätzlichen Kontrasten bester Effekt

        Sie verdeutlichen Unterschiede und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Bringen Unruhe in einen Raum!

Folgende Kontraste kennen wir:
        Stärkster Kontrast = Schwarz-Weiss-Kontrast

        Helligkeits-Kontrast
        Buntheits-Kontrast
        Buntton-Kontrast
        Komplementär-Kontrast
        Mengen-Kontrast …

Farbunterschied
= undeutlicher Kontrast; Farben sind sich in Farbton, Helligkeit und Sättigung sehr ähnlich. Wir begegnen diesen häufig in der Natur.
Es sollte nach den Grundregeln der Harmonielehre und Ästhetik vorgegangen werden! Emotional positiv belegte Farbnuancen wählen!

1.2.   Farbpsychologie
Farben wirken direkt auf unsere Psyche.
Farben bestehen entsprechend dem  Lichtspektrum aus elektromagnetischen Wellen. Jeder Farbe wird eine entsprechende  Wellenlänge zugeordnet. So können wir von „Farbpsychologie“ sprechen, denn jede Wellenlänge löst andere Emotionen bei uns aus. Sie machen uns glücklich, lassen uns aktiv werden, können aber auch traurig stimmen. Und es gibt unter uns Menschen unterschiedliche „Wohntypen“.
Farbe spürt man! Farben verstärken „Energien“! Sie beruhigen, regen an oder können ermüden.
Wir können diese Wirkungen auch assoziieren mit Bekanntem in unserer Umwelt und interpretieren entsprechend unserer Herkunft, unseres Lebensraumes, unserer Kultur und unseres Werte-Verständnisses. Farben haben auch Symbol-Charakter!
Wir sprechen von „farbpsychologischen Gesetzmässigkeiten“ (Selbst wenn jemandem dunkle Farben gefallen, kommt ihm ein dunkler, mit vergrauten Farbtönen gemalerter und schlecht ausgeleuchteter Raum „düster“ und dunkler als ein pastellfarbiger, heller Raum vor!).

Es ist also wichtig, die Wirkung der Farben auf den Betrachter zu kennen und dieses Wissen in die Gestaltung von Innen- und Aussenraum einfliessen zu lassen.
Die Wirkung von Raumfarben sollte auch bei verschiedenen Lichtverhältnissen überprüft und vor Ort bemustert werden.

Viele Psychologen haben sich mit der Thematik der Wirkung der Farben auf den Gemütszustand des Menschen beschäftigt und haben diese zusammengefasst.

WELLENLÄNGEN DER SICHTBAREN FARBEN

Farbname
Wellenlängenbereich (nm)
Purpurblau
380–450
Blau
450–482
Grünlich-Blau
482–487
Cyan (Blau)
487–492
Bläulich-Grün
492–497
Grün
497–530
Gelblich-Grün
530–560
Gelb-Grün
560–570
Grünlich-Gelb
570–575
Gelb
575–580
Gelblich-Orange
580–585
Orange
585–595
Rötlich-Orange
595–620
Rot
620–780

Blau
Wir kennen sehr verschiedene Blau-Töne, für uns ist Blau eine Primärfarbe, die, mit Hellblau beginnend, über das kalte Cyan bis hin zum Nachtblau eine in sich abgetönte Farbigkeit umfasst.
Wellenlänge – Blau 435,8 nm
eine primäre Spektralfarbe der Lichtmischung und eine psychologische Grundfarbe, ebenso wie eine Primärfarbe unter den Pigmentfarben.
Blau ist die Fünfte vom Menschen wahrnehmbare Farbe im Regenbogen.
Cyan steht im Farbkreis dem Rotorange komplementär gegenüber.
Wirkung im psychologischen BereichBlau wirkt kühl, beruhigend, entspannend, vertrauensvoll, empfangend, kontemplativ, sehnsüchtig, sympathisch, fern, ernst, geistig, traurig, beharrend, sanft, fragend, klare Aussage, Sehnsucht, tief, ausgleichend, abkühlend und erfrischend.
Die wenigsten Babys erkennen diese Farbe, nur etwa ein Zehntel. Denn die für das Sehen von kurzwelligem Licht verantwortlichen, sogenannten s-Zapfen stehen am Ende der Entwicklung aller drei Zapfentypen des Menschen. Diese ist in den ersten drei Lebensmonaten abgeschlossen. Ab Vorschulalter können Kinder zwischen nahezu ebenso vielen Farben differenzieren wie Erwachsene; entdecken ihre Lieblingsfarben.

Grün
Wellenlänge:               546,1 nm - Mittelwellen
                                           RGB 0-255-0 (Gelbgrün)
Geschmacksempfindung:     sauer – salzig
Wärmeempfindung:   kühl, frisch
Visuell:                                   fern; schwer
Tastempfinden:                     dunkel wirkt hart; Nass
Assoziationen
Phlegmatiker, Leben, Natur, Frühling, Hoffnung, Gedeihen, Unreife, Junge Liebe,   Barmherzigkeit, Giftigkeit; „Grünschnabel“
Griechen:       Aphrodite
Islam:             Prophet / = heilige Farbe
Kreuz Jesu: Hoffnung auf Erlösung
Grüne Parteien
Einsatzgebiet: Sicherheitseinrichtungen; OK; Start; Ampel
Psychologische Farbwirkung
beruhigend, erfrischend, beharrend, herb, sauer, gesund, gelassen, eher konservativ, friedvoll, defensiv, wohltuend, sichernd, bitter, indifferent, passiv, ausgeglichen, harmonisch, frisch, naturverbunden, entspannend und ruhig, aber auch unerfahren
Symbolische Farbwirkung
Vegetation, Natur, Meer, Gesundheit, Hoffnung, Gift, Mond, Merkur, Venus, Neptun; Marsmenschen, „Grüne Witwen“, Drachen, Gift, Paradies, Frühsommer, Frühling, Gras, Blatt, Wald, Jagd, Natur, Zufriedenheit, Bindung, Jugend

Gelb
580 nm; RGB 255-255-0 (sonnengelb)
Geschmacksempfindung: süss (rötlich)- sauer (grünlich)
Wärmeempfindung: warm
Visuell: hell, nah, hoch, schrill, männlich
Tastempfinden: weich (rötlich)
Osten
strahlend, warm, vital, schreiend, anregend, befreiend, leicht, gelöst, sauer und erfrischend, aufregend, spitz, schrill, grell, heiter, impulsiv,
Sonne, Sterne, Mond, Gold, Neid, Helligkeit, Post, China, Erde, Kommunikation, Intuition, Sanguiniker, Extraversion, Optimismus, Lebensfreude, Optimismus, Leichtsinn, Heiterkeit, Gift, Verrat, Pestfahne, Reife, Schizophrenie, Hass, Eifersucht, Licht
 viele Blumen und Tiere (Zitrone, Sonnenblume, Banane, Wespe, Kornfeld, Weizen, Ginster) Hindus/ Christen: Leben+ Wahrheit; Chinesen – Glückseligkeit, Ruhm, Weisheit
Neid – missgünstig
Gelbe Edelsteine = Heilsteine
Einsatzgebiet: Warnhinweise ; Gelb- Schwarz

Orange
590 nm
RGB 255-127-0 
Geschmacksempfindung: fruchtig
Wärmeempfindung: warm
Visuell: nah, vordergründig
erregend, warm, freudig, Extraversion, kumpelhaft, angreifend, leicht und heiter, tut wohl
warm, froh, fröhlich, belebend, freundlich, gesellig, genussvoll, energetisch, aktivierend, aber auch billig, aufdringlich und laut
Orange, Erleuchtung, Indische Mönche, Vergnügen, Energie, Karotte, Bekleidung, Niederlande, Geselligkeit, Feuer, Südfrüchte, Freude, Lust, Erheiterung, Eifer, Zerstreuung
Das Lustige, das Vergnügen, das Billige, der Genuss, der Hedonismus; Symbol der Fruchtbarkeit, reife Früchte;
in China: Unsterblichkeit, Glück, Liebe
Das Geschlecht der Oranier
Ausdruckfreude - reizend
Extraversion

Rot
Wir kennen so verschiedene Rot- Töne.
Rot ist ambivalent - für uns ist Rot die Farbe des Feuers, des Blutes, der Liebe.
Aber wir sehen in Rot auch die Aggression und die Hölle.

Backsteinrot, Flammenrot, Feuerrot, Signalrot, Kirschrot, Hahnenkammrot, Pfefferrot, Purpurrot, Pink, Lachsrot, Orange, Karottenrot, Braunrot …

Rot umfasst die Wellenlängen 585 nm (Orange) bis zu tiefen Rottönen 780 nm.
Rot wirkt erregend, erwärmend, belebend und sehr aktiv.
Diese Farbe vermittelt Freude, Glück und Energie.
Die wichtigste Farbe im Strassenverkehr ist Rot. Wer Rot missachtet, macht sich strafbar; bringt andere in Gefahr.
Rot signalisiert *Halt!* *Gefahr!* - alle Alarmknöpfe sind rot. Ein rotes Licht an einer Tür verbietet den Zutritt; rote Ampeln die Weiterfahrt.
Im Farbkreis liegt Scharlach dem Cyan gegenüber – ist mit dieser kalten Farbe komplementär.

Weiss
umfasst alle sichtbaren Wellenlängen 380 - 780nm; das Licht wird reflektiert
RGB 255-255-255
Weiss ist der Anfang. Als Gott die Welt erschuf, befahl er als Erstes: „Es werde Licht!“
Wärmeempfindung: kühl / kalt
Visuell: fern
Schwere: leicht
Geschmack: salzig (in westeuropäischer Auslegung)
Himmelsrichtung: Norden
Planet: Jupiter
Assoziation: Licht, Helligkeit, Schnee, Wolken, Leben, Dampf, Gicht, Sauberkeit, Albino, Weisse Götter, Übergangs- und Initiationsriten, weisse Bluse, Wäsche, Segel, Papier, Offenheit, Frieden, Seele, Unendlichkeit, Weisser Samstag
Schach                       – Weiss beginnt!
Nahrungsmittel           – Zucker, Mehl, Milch, Salz …
Tiere                           – Opfertiere; („lammfromm“)
Blumen                       – Lilie
Namen                        – Bianca, Blanca, Blanche …

Atlasweiss, Bleiweiss, Diamantweiss, Eiweiss, Emailweiss, Reinweiss, Farblos, Gipsweiss, Clownweiss, Isabell- Weiss, Käseweiss, Perlweiss, Deckweiss, Papierweiss, Perlmuttweiss, Albinoweiss, Birkenweiss, Wollweiss, Schneeweiss, Schwanenweiss, Wachsweiss, Titanweiss, Mehlweiss, Zinkweiss, Zahnweiss, Kreideweiss, Porzellanweiss, Talgweiss

Psychologische Farbwirkung
hell, oben, leicht, unbeschwert, festlich, frisch, leer, einsam, leise, salzig, verfeinert, substanzlos,
seriös, rein, klar, futuristisch, aufrichtig, frei, neutral, festlich,
aber auch nüchtern und kalt

Symbolische Farbwirkung
Farbe der Vollkommenheit – Göttliche, Wahrheit, Frieden
Farbe der Reinheit – Unschuld
„Nichtfarbe“ – leer
ästhetische Farbe – das Funktionale, Sachliche und Klassische
Sauberkeit
Mond
in Rom/ China/ Indien = Farbe des Todes
in Griechenland = Braut; Göttin Athene = Jungfräulichkeit
Unschuld – rein
Urerfahrungen – Lichtfülle - Leere

Grau
Unbunte Farbe
400 - 780 nm (bei geringer Intensität)
RGB 127-127-127
langweilig, fad, traurig, eintönig, spannungslos, ängstigend, kühl, beruhigend, leise, neutral
Farbenblindheit, November, Asphalt, Staub, Morgengrauen, Dämmerung, Nebel, Theorie, Sachlichkeit, vornehm und dezent, zurückhaltend, Alter, Armut, Regentag, „Grauer Alltag“, Graue Wolken, Tiere – Maus, Elefant, Wolf, Graugänse; „Graue Eminenz“;
Graue Mädchennamen
Graue Maus, Grisetten, Graue Substanz, Graue Panther, Grauer Markt, Auferstehung
liegt zwischen Eleganz und Trübsinn
Graue Farbmittel gibt es in der Natur fast gar nicht! Und auch als Pflanzenfarbstoff fehlt Grau.
Psychologisch ist Grau eher eine schlecht angesehene Farbe, da sie für Trostlosigkeit steht; wird mit weniger wertvollen Produkten assoziiert.

Schwarz
      Vollständige Absorption des Lichtes!
      RGB 0-0-0
Wärmeempfindung: warm
Visuell: tief und nah
Schwer
Farbe der negativen Gefühle
Farbe des Illegalen
Farbe des Unglücks
Schwarze Steine, Tiere und Beeren
Trauer, Melancholie, Pessimismus, Depression, Verlassenheit, Bedrohung, ABER auch: Feierlichkeit, Urerfahrungen
Schwarz ist das Nichts! In der Farbtheorie bezeichnet man diese „Farbe“ neben Weiss und Grau als „unbunte Farbe“.
Schwarz entsteht durch das Fehlen jeglichen Lichts und damit jeglicher Farbe.
Die Individualität wird durch Schwarz dargestellt; es wirkt abgrenzend.
Es verleiht ausserdem Würde oder zu mindestens Unnahbarkeit. (Farbe der Trauer, aber auch Trendfarbe der Jugend und der Designer, Architekten).
Schwarz gestrichene Räume wirken kleiner als Weiss gestrichene – und trostlos.
Schwarze Möbel wirken im positiven Fall repräsentativ und im negativen beengend.
Schwarze Kisten fühlen sich schwerer zum Tragen an als helle.
Der Gegensatz zu Schwarz ist Rosa! Diese „Hautfarbe“ lässt uns nackt und rein erscheinen – im Gegensatz zum „Verschlossenen“.

Diese Ausführungen sind nicht umfassend, es ist nur ein kleiner Auszug! Im Literaturverzeichnis sind wichtige Farbbücher aufgeführt. Auch das Internet bietet einen reichen Fundus.

1.3.   Farbsysteme
Hier wird nur auf „Farbsysteme“ eingegangen, die für unsere Arbeit als Planer, Bauleiter und Architekten relevant sind. Weitere Ausführungen würden den Rahmen sprengen.

Das bekannteste, in der Schweiz bei Bauvorhaben oft eingesetzt, ist das
NCS-System.
Das „Natural Colour System NCS“ stammt aus Schweden und wurde 1964 gestartet. Die vier psychologischen Grundfarben Gelb (Y), Rot (R), Blau(B) und Grün(G) nehmen gleich voneinander entfernte Plätze in einem Doppelkegel ein, dessen spitzen mit Weiss (oben) und Schwarz (unten) besetzt sind.

Beispiel: NCS S 2070-Y90R  ein farbintensiver Rotton, der 20% Schwarz- und 70% Colour (Buntanteil) enthält – aus einem Gelb heraus gemischt mit 90% Rot

RAL-Farbsystem
Als RAL-Farbe bezeichnet man normierte Farben, die die RAL GmbH (eine Tochter des RAL-Instituts) unter dem Namen RAL Classic vertreibt. Jeder Farbe des Farbsystems ist eine vierstellige Farbnummer zugeordnet. Diese Normung geht auf eine Tabelle von 40 Farben zurück, die 1927 vom Reichsausschuss für Lieferbedingungen (RAL) erstellt wurde. Der Vorteil solcher Normung besteht darin, dass Kunde und Lieferant nur eine RAL-Nummer austauschen und kein Farbmuster auf definiertem Material. Inzwischen beinhaltet RAL Classic 213 Farbtöne.

Inzwischen sind mehrere RAL-Farbfächer auf dem Markt entsprechend matter, glänzender oder Metall-(Effekt-)Oberflächen.

Pantone-Farbsystem
Dieses Farbsystem wurde besonders von Grafikern und Designern verwendet, in neuester Zeit gibt es aber auch Farbfächer für Innendesign aus Papier, Baumwolle und Nylon. Und Umrechnungstabellen!



RGB-System
Dieses entstand für die Farbbestimmung am Bildschirm und wird aus Rot – Grün – Blau gemischt und bestimmt.

Auf dem Bau sollten aber nicht nur diese gängigen Farbsysteme benutzt werden sondern auch Farbkataloge zu Produkten (oft Materialien) der einzelnen Hersteller (z.B. Eternit, Schenker-Storen), da ansonsten mit immensen Mehrkosten zu rechnen ist oder auch die ausgesuchte und bemusterte Farbe überhaupt nicht hergestellt werden kann!


1.4.   Farben für den Aussenbereich
Farben für Fassaden sollten witterungsbeständig sein! Dies wünschen sich unsere Bauherren, dann aber sind diese meistens mit Lösungsmitteln oder Konservierungsstoffen versehen.
Bei einer Farbauswahl sollte darauf geachtet werden, dass dunkle Farben sich auch an Südfassaden stark erwärmen und es zu Spannungsrissen kommen kann. Ausserdem können Farbtöne je nach Lichteinfall und Himmelrichtung unterschiedlich wirken und sie sollten unbedingt vor Ausführung zusammen mit den Bauherren bemustert werden. Farbintensive Farben lassen die Fassade noch dominanter wirken.
Bei einer Bemusterung ist darauf zu achten, dass sehr grossflächige Farbmuster (mindestens 2m2 auf einem putzähnlichen Material) bestellt und auch schon in den Offerten als Zusatzkosten vorgesehen werden.

Farben für den Aussenbereich werden im Wesentlichen in folgende Gruppen unterteilt:
-        Silikatfarben
Silikatfarben werden auch Wasserglasfarben oder (nach dem Erfinder A.W. Keim) Keimfarben genannt.
(hier werden auch Ausschreibungstexte für die einzelnen Systeme angeboten! Achtung: Keimfarben sind von der Farbpalette her eher „stumpf“, bieten eine grosse Auswahl zu sehr hellen abgetönten Weiss- und Beigetönen an.)

"Wasserglas" ist der Begriff für Salze und Ester der Kieselsäure. Es handelt sich chemisch gesehen um eine nahe Verwandtschaft mit Quarz-Sand. 
Sie haben erhebliche gesundheitliche und auch technische Vorteile gegenüber Dispersionsfarben. In Baumärkten praktisch nicht anzutreffen (für Heimwerker problematisch).
Silikat- d. h. Wasserglasfarben, eignen sich ausgezeichnet als Anstrich für Mauerwerk. Sie halten einwandfrei und dauerhaft auf dem Mörtel, sind sehr hart und völlig wasserfest (waschbeständig), da sie mit dem Untergrund eine chemische Verbindung eingehen. Dies trifft allerdings nur auf Kalkmörtel oder zementhaltigen Mörtel zu. Mit diesem Untergrund kann Wasserglas eine innige Verbindung ein gehen.

Beim Verarbeiten von Silikatfarben ist es unbedingt notwendig, Handschuhe zu tragen, da diese Farben stark ätzend sind und dadurch die Haut angreifen. Ebenfalls sind Glas- und Keramikflächen vor Silikatspritzern sorgfältig zu schützen, es kann zu nicht entfernbarer Fleckenbildung kommen.
Silikatfarben haften nicht auf Dispersionsfarben!
Silikatfarben sind nicht immer abriebfest, da meist ein grosser Anteil von Kreide vorhanden ist.

Inzwischen haben auch grosse Farbenhersteller in der Schweiz umgestellt und bieten Silikatfarben in ihrem Sortiment an:

Dabei gibt es je nach Hersteller eigene Farbfächer, die man dann auch verwenden sollte. Die Farbtöne unterscheiden sich eigentlich nur durch die eigene Herstellung und durch ein eigenes Farbsortiment, das manchmal eher vergraut ist. Es entscheidet der Preis und bei einem baubiologischen Herangehen die „Deklaration der Bindemittel“ (diese enthalten Lösemittel, Konservierungsstoffe, …); denn nicht alle Silikatfarben basieren auf rein natürlicher Herstellung.


-        Kalkfarben
Kalkanstriche sind atmungsaktiv. Sie haben eine Raumluftfilterwirkung und lassen einen ungehinderten Wasserdampfaustausch zwischen Luft und Untergrund zu. Sie wirken zudem desinfizierend (gegen Schimmel, Bakterien).
Kalkanstriche eignen sich sowohl für den Innen- wie Aussenbereich. Sie werden besonders im Denkmalschutz eingesetzt, da sie historisch an denkmalgeschützten Fassaden nachweisbar sind.
Durch unterschiedliche Kalkqualität und der Beimengung anderer Bindemittel entsteht
eine andere Farbe. Die Schwierigkeit der Definition einer sogenannten
historischen Farbe liegt darin, dass die natürlichen Pigmente abhängig von ihren Lagerstätten unterschiedliche Farbnuancen einer Farbe haben. Dabei ist auch die Struktur der Oberfläche nicht zu verachten, weil sich dadurch die Reflexionsfähigkeit ändert. Deswegen ist die Benennung der Farbe von natürlichen Baustoffen besonders schwierig.
Kalkfarben sind nicht abriebfest, wirken sehr stumpf und heller als Dispersionsfarben, die nicht aus historischen Erden und Kreiden gemischt werden.

Die Firmen Thymos, Beeck und Aura bieten Kalkfarben an. Die meisten Malerfirmen beziehen ihre Farben von einem Zwischenhändler in ihrer Gegend, der auch die Farbtöne gleich mischt.

-        Dispersionsfarben
Bei Dispersionsfarben sind die Bindemittel in Wasser dispergiert sind („Dispersion“ = feine Verteilung). Die Bindemittel sind nicht wasserlöslich und bilden, wenn das Wasser verdunstet, eine kunststoffartige Oberfläche. Grundsätzlich handelt es sich also um Wasser verdünnbare Farben, was gegenüber Farben auf Lösemittelbasis ein Vorteil ist.

Für besondere Anforderungen (z.B. Aussenbereich, gewerblicher Sanitärbereich) gibt es spezielle Dispersionsfarben, die den erhöhten Belastungen durch spezielle Rezepturen gerecht werden. Diese Farben enthalten dann zum Beispiel fungizide Stoffe, einen erhöhten Bindemittelanteil oder einen besonderen Filmbildner. Jedoch sind alle Dispersionsfarben abwischbar und, wenn sie fertig getrocknet sind, wenig Schimmel-anfällig, daher müssen Sie im Wohnbereich (auch in Küche und Bad) in der Regel keine speziellen Farben anwenden.

Wegen des hohen Wasseranteils sind noch flüssige, unverarbeitete Dispersionsfarben aber prinzipiell anfällig für Schimmel. Um dem Schimmel vorzubeugen, enthalten fast alle Dispersionsfarben sogenannte Topfkonservierer, das können chlororganische Lösemittel oder Formaldehyd-Abspalter sein.

Dispersionsfarben von Naturfarben-Anbietern kommen meist ohne synthetische Bindemittel (Kunstharze), Farbstoffe und Konservierungsstoffe aus. Sie sind daher besonders umweltfreundlich. Es können aber Glykolether oder das allergisierende Terpen 3-Caren enthalten sein. Dazu können auch „Naturharzdispersionen“ gehören.

Natürlich kann man auch ganze „Putzsysteme“ mit eingemischten Farben als Fassadenputz verwenden. Dann sollte man aber genau die Bestandteile anschauen, wenn man „baubiologisch“ bauen möchte!

1.5.   Farben für Innenräume – ausgesucht unter baubiologischem Aspekt
Die Materialvielfalt von Farben für Innenräume ist noch viel grösser, basiert aber auch auf den Zusammensetzungen bzw. Deklarationen, wie wir sie schon unter „Aussenfarben“ geklärt haben.
Farben wirken auf unterschiedlichen Materialien und Oberflächen verschieden:
Glatte Oberflächen wie Metalle, Glas oder Seide können einen Raum aufhellen und damit grösser erscheinen lassen; besonders wenn sie auch „grosszügig“ verarbeitet wurden.
Raue Strukturen wie Naturfasern, grobe Wandputze, grob bearbeitetes Holz oder Jute, Sisal schlucken Licht. Sie wirken oft stumpfer, bieten aber interessante Licht-Schatten-Kontraste oder Farbspiele.
Hier ein paar Tipps, damit man den Unterschied von synthetischen Produkten zu ökologischen „Naturfarben“ schneller erkennt:
-        Je schneller Farbe trocknet, desto höher ist der Anteil von organischen Lösungsmitteln!
-        Je farbintensiver = „knalliger“ die Farbe, desto mehr synthetische Bestandteile sind in ihr!
-        Bestimmte Farbtöne (wie „strahlendes Gelb“ = Chromgelb mit Bleihydroxid-Zusätzen gilt als giftig und krebserregend) sind gar nicht biologisch herstellbar!

Beim Malern selbst immer gut lüften, aber kein Durchzug!
Bringe Farbreste generell auf den Sondermüll oder zu einer Malerfachfirma!

Hier noch eine Aufstellung zu giftigen Pigmenten:
Bleizinngelb Typ I enthält Blei und ist giftig!
Gelb = Chromgelb mit Bleihydroxid-Zusätzen gilt als giftig und krebserregend.
Barytgelb = eine chromat- und bariumhaltige Farbe ist giftig!
Chromrot mit Blei- und Chromat-Ionen ist giftig!
Für industrielle Anwendungen besteht ein generelles Cadmium-Verbot, da beim Verbrennen das leicht wasserlösliche und sehr giftige Cadmiumoxid entsteht.
Zinkweiss ist umweltgefährdend, da es Plankton am Wachstum hindert.
Bleiweiss  - bei der Verarbeitung von Bleiweiss und Kremser weiss entstehen Bleivergiftungen = Lethargie, Schlaflosigkeit, baue Verfärbung der haut und des Zahnfleisches, Nierenversagen, Tod! (in Japan in der Theaterschminke enthalten!)
Malachit = leicht giftige Kupferverbindung mit antiseptischer Wirkung.
Schweinfurter Grün wird als hoch giftig eingestuft, da es Verbindungen aus Kupfer, Arsen und Essigsäure enthält! Auf frischem, feuchtem Kalkputz bildet sich eine gasförmige Arsenverbindung, die alle Bewohner solch einen Zimmers vergiften kann! Seit  1882 verboten!
Grünspan-Grün – darin ist eine Kupfer-, Essigsäure-Verbindung enthalten =  leicht giftig!
Manganblau wird auch nicht mehr produziert, da Umweltprobleme bei der Produktion entstanden (Barium haltig).
Dieses Wissen ist besonders bei Planungen und Restaurationen zu denkmalgeschützten Gebäuden und Innenräumen wichtig!


Zusätzliche Angaben noch für:

-        Holzschutzfarben
 Holzschutzfarbe soll das bestrichene Holz vor Schimmel, z.T. auch vor anderen Schädlingen oder einfach dem Verwittern (Aussenbereich) schützen. Schimmelpilze (zum Beispiel Penicillin, Aspergillen) und Pilze (z.B. Hausschwamm) sind zum Teil gefürchtete Schädlinge am Bau.

Bedenkliche Inhaltsstoffe neben Lösemitteln von Holzschutzmittel können sein:
Benzalkoniumchlorid, Dichlofluanid, Zinnorganische Verbindungen, Furmecyclox, früher auch PCP.
Mittel, die auf Salzen der Borsäure und Wasser basieren, neigen weniger zur Abgabe von Schadstoffen an die Umwelt und sind vorzuziehen.
So sollten bei tragenden Teilen, wo Bauschutz vorgeschrieben ist, Produkte auf Borsalzbasis verwendet werden. Lösemittelhaltige, chlorhaltige und Produkte mit Ammoniumverbindungen meiden. Vorhandenem Schimmel im Haus mit „Hausmitteln“ zu Leibe rücken.

-        Silikat-Dispersionsfarben
Im Fachhandel sind mittlerweile auch Silikat-Dispersionsfarben erhältlich, die neben Wasserglas auch Kunstharzdispersion als Bindemittel enthalten. Sie sind auf allen Innenputzen verwendbar. Wer sich aus Gründen der Baubiologie für eine Silikatfarbe entscheidet, sollte jedoch von solchen Mischungen Abstand nehmen, da hier dann doch wieder Lösemittel, Konservierungsstoffe usw. in erhöhtem Mass enthalten sein können.

-        Wandlasuren
Lasuren ist der Sammelbegriff für Farben oder Lacke, bei denen die farbgebenden Anteile (Pigmente) so gering sind, dass beim Bestreichen von Oberflächen keine Farbe erzielt wird, sondern höchstens eine Tönung. Die Oberflächenstruktur des Untergrundes scheint also durch. Auch der Anteil an Bindemitteln ist gering, so dass beim Lasieren dünne, wenig schützende Schichten entstehen. Lasierte Hölzer bleiben offenporig. Lasierende Anstriche gibt es auf allen Untergründen, vor allem aber auf Holz und Beton.
Durch wiederholtes Auftragen transparenter Lasurfarben miteinander ergänzenden oder auch kontrastierenden Farben entstehen natürlich wirkende Tonwechsel und Tiefeneffekte.
Wandlasur-Pflanzenfarben bestechen durch die Natürlichkeit ihrer pflanzlichen Pigmente.
Wandlasur-Wachse mit mineralischen Pigmenten zeichnen sich durch strahlende Farbigkeit aus und schützen die Wand durch das auspolierte Wachs.

-        Lacke
Lacke sind flüssige (oder pulverförmig-feste) Substanzen, die in dünner Schicht auf Gegenstände aufgebracht werden und die durch chemische Reaktion und/oder physikalische Veränderung einen auf den Objekten haftenden festen Film bilden, der dekorative und/oder schützende Funktion hat. Dabei ist der Übergang zu den Farben fliessend. Bei den Lacken steht in der Regel die Oberflächenveredelnde oder -schützende, härtende Komponente im Vordergrund.

Verschiedene Lack-Arten (gemäss der Inhaltsstoffe):
  • Wasserlacke sind wassermischbare Dispersions-Anstrichmittel, ähnlich Dispersionsfarben; besonders für Holz und Metall.
  • Öllacke enthalten neben Kunststoff- oder Naturharz-Bindemitteln auch ein öliges Bindemittel.
  • Nitrozelluloselacke haben einen hohen Lösemittelanteil; verfestigte Schichten können mit passenden Lösemitteln wieder entfernt werden.
  • Schellack ist ein Naturprodukt und war der erste Lack überhaupt. Er wird aus Schellack-Läusen (parasitische Insekten) gewonnen. Man verwendet ihn als Bindemittel für Lacke. Als Lösemittel kommen synthetische und natürliche Stoffe in Frage. Der getrocknete Schellack gilt als gesundheitlich unbedenklich, die verwendeten Lösemittel können mehr oder weniger gesundheitsschädlich sein. Natürliche Lösemittel sind aus ökologischen Gesichtspunkten zu bevorzugen.
  • Polyurethanlacke („DD-Lacke“) bestehen aus zwei miteinander reagierenden Komponenten, die nach vermischen und Auftragen sehr hart und abriebfest werden. Sowohl lösemittelhaltige als auch „lösemittelfreie“ Produkte sind bei der Verarbeitung sehr gesundheitsschädlich.
  • Polyesterharzlacke und Epoxyharz-Lacke sind ebenfalls Zwei-Komponenten-Lacke, die zu sehr harten Schichten austrocknen und bei der Verarbeitung giftig sind.
  • Kunstharz- und Alkydharz-Lacke enthalten einen hohen Lösemittelanteil von bis zu 50%. Sie entwickeln daher bei der Verarbeitung eine hohe Raumluftbelastung, die wegen der Leichtflüchtigkeit der Stoffe aber auch recht schnell wieder abklingt.
    In importierten Lacken können Schwermetallpigmente enthalten sein, in deutschen Produkten nicht.
  • Acryllacke sind Dispersionslacke, die besonders witterungsbeständig sind.
  • High Solid Lacke besitzen einen hohen Feststoffanteil von mindestens 80%. Ihr Lösemittelgehalt ist entsprechend gering und liegt bei 10% bis 20%. Da sie eine besonders dicke Lackschicht bilden, eignen sie sich zum Streichen von Fensterrahmen, Heizungskörpern u.ä.
    Sie belasten gegenüber Nitro-, Kunstharz- und Alkydharzlacken die Umwelt und Gesundheit in deutlich geringerem Masse.
  • Naturharzlacke werden aus pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen hergestellt. Wegen Ihres teilweise hohen Gehalts an organischen Lösemitteln von bis zu 60% tragen auch sie erheblich zur Umweltbelastung bei. Beim Anwender kann das in Zitrusschalen-Öl vorhandene Limonen zu Schleimhautreizungen und Kopfschmerzen führen.
Lacke werden nicht nur nach den Lösemitteln und Bindemitteln unterschieden, sondern im Alltag vor allem nach anderen Kriterien.
Applikationsweise:                 z.B. Giess-Lack, Tauch-Lack
Aufbau des Anstrichs:           
z.B. Decklack, Einschicht-Lack, Füller, Grundierung, Vor-Lack
Trocknungsweise:                  z.B. Einbrenn-Lack, lufttrocknender Lack, kalthärtender Lack
Verwendung:                          z.B. Auto-Lack, Boots-Lack, Fußboden-Lack, Heizkörper-Lack, Holz-Lack, Maler-Lack, Abzieh-Lack
Anwendung und besondere Eigenschaften:
                                               z.B. chemikalienfester Lack, säurefester Lack, Elektroisolier-Lack, elektrisch leitender Lack, Rostschutz-Lack, Matt-Lack, Klar-Lack, Transparent-Lack, Effekt-Lack

-        Elektrosmog-Farbe
Es handelt sich um einen Grundanstrich mit leitfähigen Carbonfasern, der in der Lage ist, die elektromagnetische Strahlung stark zu dämpfen. Die Farbe kann wie eine übliche Wandfarbe aufgetragen werden. Allerdings muss die Fläche mittels eines etwa 30 Zentimeter langen Kupferbandes von einer Elektrofachkraft an der Steckdose geerdet werden. Die Farbe ist durch die Carbonfasern schwarz, lässt sich aber mit hochdeckenden Innenfarben gut überstreichen.

-        Kaseinfarbe
Kaseinfarbe ist auch für ungeübte Maler geeignet, da sie sehr einfach zu verarbeiten ist und schnell zum gewünschten Erfolg führt (in der Regel reichen ein bis zwei Anstriche). Zudem ist sie wischfest, sehr dampfdurchlässig und relativ günstig. Kasein ist der Hauptbestandteil von Milcheiweiss (Quark wird als Bindemittel verwendet) und besitzt eine sehr hohe Bindekraft. Viele Naturfarbenhersteller bieten inzwischen auch Kaseinfarbe auf der Basis von Pflanzenkasein an, das als geruchsärmer und leichter zu verarbeiten gilt.

-        Leimfarben (auch Kreide-Leimfarben)
Leimfarben sind Anstrichstoffe mit wasserlöslichen Klebstoffen (Leim, in der Regel Zelluloseleim) als Bindemittel, die ihre Löslichkeit in Wasser beim Trocknen nicht verlieren. Der Anstrich bleibt also empfindlich gegen Nässe u. Feuchtigkeit, Leimfarben sind aber dennoch zumindest wischbar.
Leimfarben sind lösemittelfrei und ungiftig. Sie eignen sich für trockene Innenräume, aber nicht für z.B. Bäder und Küchen.
Leimfarben kann man nicht übertapezieren oder mit anderen Farben überstreichen.
Die Werkzeuge werden mit Wasser gereinigt.

Schon in der Antike verwendeten die Ägypter Knochenleim als Farbbindemittel, und bei dem trockenen Klima ihrer Heimat bewährte er sich auch in Aussenanstrichen. Heute stellt man Leimfarben zum Beispiel durch Verrühren von Zinkweiss, Chromgelb, Chromgrün, Ultramarinblau und dergleichen in synthetischen oder natürlichen Leimen her.

Hinweise zur Verarbeitung
Leimfarben werden als Pulver (getrennt in Leim und Pigmente), als pastösen Nassleim, dem das Pigment noch zugesetzt werden muss, und als streichfertige Farbe angeboten. Wenn man die Leimfarbe selbst ansetzen will, müssen die Pigmente erst in Wasser eingesumpft werden.
Firma KREIDEZEIT Naturfarben GmbH aus Deutschland, Salem = Naturfarbenhersteller, deren Produkte auch in der Schweiz vertrieben werden.

Firma Kremer Pigmente GmbH & Co. KG
Hauptstr. 41 – 47
DE 88317 Aichstetten
Diese Firma ist führend in ihrem Angebot an pflanzlichen und mineralischen Pigmenten sowie Erden.
  
-        Lehmfarben
Lehmfarbe ist für deckende Anstriche auf trockenen, gleichmässig saugfähigen, fettfreien Untergründen wie Tapeten, Holz, Putz und anderen mineralischen Untergründen geeignet. Sie ist nicht geeignet auf frischer Rauhfaser-Tapete.
Lehmfarbe besteht aus den natürlichen Stoffen Wasser, Lehm (aus verschiedenen, geprüften europäischen Gruben), Kreide und Porzellanerde. Weitere Inhaltstoffe sind Essigsäure, Methylzellulose und 0,1% Konservierungsmittel.
Lehmfarbe ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend und trägt auf diese Weise zu einem gesunden Raumklima bei.
Sie wirkt antistatisch, ist nicht nassdeckend und lässt sich nahezu tropf- und spritzfrei verarbeiten.
Durch einen sehr hohen Festkörpergehalt hat Lehmfarbe eine sehr gute Dauerdeckkraft.

Firma Tierrafino Lehm aus Deutschland = Lehmfarbenhersteller.
Tierrafino ipaint ist eine lösemittelfreie Lehmfarbe und ein dauerelastischer Wand- und Deckenanstrich für den Innenbereich (wischfest nach DIN 53778) und in acht Farbtönen lieferbar.

-        Naturfarben
Als Naturfarben (Bio-Anstrichmittel) werden Anstrichmittel bezeichnet, die aus natürlichen Materialien vorwiegend pflanzlicher, aber auch mineralischer Herkunft produziert werden. So kommen Naturharze, Wasser und nachwachsende Materialien wie Orangenschalen- und Zitrusschalen-Öl zum Einsatz.

Die Kriterien für Naturfarben sind die Volldeklaration der Inhaltsstoffe, die Ungiftigkeit der Farbe, der Verzicht auf Lösemittel, die ökologische Verarbeitung und der ökologische Vertrieb, sowie die „Gebrauchstauglichkeit“ des Produktes. Natürliche Rohstoffe werden in Anstrichmitteln vor allem aufgrund
ihrer Kohlendioxid-Neutralität,
der nachhaltigen Herstellung,
zur Substitution petrochemischer Produkte und
zur Schonung der Ressourcen bei Erdöl und seltenen mineralischen Stoffen genutzt.
Die Bezeichnung „Naturfarbe“ ist gesetzlich nicht geregelt.

Einige Hersteller verwenden für ihre Wandfarben Zusatzstoffe wie ätherische Öle, Edelsteinpigmente oder Bachblüten-Extrakte. Diese Zusatzstoffe bringen weitere „Informationen“(Schwingungsfrequenzen) in die Farben, die an die Räume und ihre Bewohner abgegeben werden. (jedem Edelstein oder jedem ätherischen Öl werden Farbeigenschaften, aber auch Emotionen, die sie verstärken können, und Gefühle … zugeordnet).

Sirius Farben der Firma Lacaux
Die 12 Farben der kosmischen Ordnung -  die aus dem Urspektrum der von Barbara Diethelm entwickelten 5 Sirius Farben hervorgehen - symbolisieren eine Farb-Analogie zur universellen Schöpfung. Jede dieser Farben stellt eine Urkraft dar, deren Schwingungsfrequenzen in der dichten irdischen Materie verankert sind.
Das Sirius Primary System ist in allen Bereichen anwendbar, in denen Farbe über die visuelle Präsenz hinaus als sinnliche Qualität wahrgenommen werden soll also in allen Arbeitsprozessen, die einen schöpferisch kreativen Farbeneinsatz als zentrale Aufgabe verlangen.
-Kindergarten und Schulen, Gesundheitseinrichtungen, private Wohnungen und Häuser

Diese Farben sollten lasierend auf die Wände aufgebracht werden.


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