Dienstag, 25. Januar 2005

Farbkontraste - Kontraste



Farbkontraste
= deutlicher Unterschied zwischen zwei Farbwirkungen
. stärkste Kontrastwirkung mit reinbunten Farben
. mit gegensätzlichen Kontrasten bester Effekt
. man ist immer auf einen Vergleich angewiesen (Form, Farbeindruck)

Sie verdeutlichen Unterschiede und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.
Farben in Kombination wirken auffälliger als Einzelfarben. Farben und ihre Wirkungen können bewusst hervorgerufen werden, indem sie in Beziehung gesetzt werden.Sie erzeugen Spannungen, die belebend, erfrischend, aber auch unangenehm wirken können.

Farbunterschied
=undeutlicher Kontrast; Farben sind sich in Farbton, Helligkeit und Sättigung sehr ähnlich

Primärkontraste (objektiv feststellbar)
Kontraste
Definition
Farbvarianten(Beispiele)
Einsatzgebiete
Bunttonkontrast*
(Farbtonkontrast)
Spannungsvolles Zusammenspiel von 2 oder mehreren Farben, die sich im Buntton unterscheiden

Am stärksten; mit reinbunten Farben, vor allem mit Primärfarben und Farben, die im Farbkreis nicht zu nahe beieinander liegen
Auch vertrübte Farben, wenn Buntton noch eindeutig unterschiedlich ist





Rot- Gelb- Blau

Komplementärfarben – z.B. Rot- Grün

Vertrübte Magenta- Grün

Helligkeitskontrast*
(Hell- Dunkel- Kontrast)


Verwendung von Vollfarben und ihren aufgehellten Farbtönen
Bekanntester und wichtigster Kontrast

= Urbild aller Kontraste
(Tag- Nacht; Hell- Dunkel)

starke raummodelierende Wirkung
Chiaroscuro = Helldunkel in der Malerei


Weiss =hellste Farbe
Schwarz = dunkelste Farbe (bilden beide Pole)

Gelb hat die grösste Eigenhelligkeit
Blauviolett hat die kleinste Eigenhelligkeit
(grösster Kontrast der Vollfarben)


Kalt- Warm- Kontrast*




Verwendung von kalten und warmen Farben
Beruht auf der allg. Wahrnehmung

Gelb- Orange- Rot Bereich wird der wärmenden Sonne und dem Feuer zugeordnet

Grün- Blaugrün- Blau Bereich wird dem kalten Eis und dem Wasser zugeordnet

Eindeutig feststellbar bei monochromen Licht

-mit Farben unterschiedlicher Sättigung
- mit ähnlichen Farbtönen
-persönlicher Kontrast

Stärkster Kontrast: Rotorange- Cyan

Unbunt: Weiss    = kalt
              Schwarz = warm

Weitere Kalt- Warm- Kontraste:
Glatt – rauh
Nass – trocken
Hart – weich
Immateriell – materiell
Ätherisch – erdgebunden
Schattig – sonnig
Fern – nah
Beruhigend - erregend


Siehe Blatt 3.3.2.
Kalte und warme Materialien

Kombination warmer Farben mit Akzent einer kalten Farbe – so wird Wirkung der überwiegenden Farbe gesteigert.
Komplementärkontrast*
(Gegenfarbenkontrast)




Verwendung von Komplementärfarben
(Farben, die sich im Farbkreis gegenüber liegen – immer eine Grundfarbe und eine Mischfarbe aus 2 Grundfarben bestehend)
Begriff stammt aus der Physik
(=Ergänzungsfarben) – 2 farbige Lichter sind komplementär, wenn sie übereinander projiziert „Weiss“ ergeben.
(Ergänzung zu unbunt)

Additive Farbmischung =
Mischen von farbigen Licht
(Lichtfarben) – enthalten mehr Licht als die Ausgangsfarben.

Substraktive Farbmischung =
Komplementärfarben löschen sich gegenseitig aus (bei Pigmenten oder Farbfiltern)
(Körperfarben) – sind dunkler als die Ausgangsfarben.


6-teiliger Farbtonkreis kennt 3 komplementäre Farbenpaare

Gelb – Blauviolett
Cyan – Orangerot
Magenta – Grün

(immer sind Gelb, Magenta und Cyan enthalten)
Zusammenstellung wirkt immer kraftvoll und dynamisch.
Farben steigern sich in ihrer Leuchtkraft.
Simultankontrast*
(ständiger Kontrast)
Das Aussehen einer Farbe wird von der Umgebung, in der sie sich befindet, stark beeinflusst.

Identische Farben werden gleichzeitig (=simultan) auf farblich unterschiedlichen Hintergründen betrachtet.

Veränderung:  in Helligkeit;
                     im Buntton;
                     in Sättigung (Buntton).

Eine simultane Farbveränderung kann nur im Vergleich von 2 oder mehreren Beispielen wahrgenommen werden.

Grau auf Weiss erscheint heller als auf Schwarz.

Grau wirkt verschieden farbig auf Violett oder Gelb.

Rot wirkt verschieden satt auf leuchtendem oder matten Hintergrund.

Grün ist in Wärme und Buntton verschieden auf kaltem oder warmen ähnlichen Grüntönen.

Buntheitskontrast*
(Sättigungskontrast;
Qualitätskontrast)


Verwendung von reinen gesättigten und trüben ungesättigten Farben

Werden reinbunte Farben mit unbunten Farben gemischt, erhält man Farben unterschiedlicher Buntheit und Sättigung.
Kombiniert man Farben, deren Buntheit oder Sättigung unterschiedlich ist, entsteht ein Kontrast in der Farbintensität.

Camaieu = „Ton in Ton“ – Buntheitskontrast

Rot – Rostrot

Starker Kontrast = „leuchtend und matt“ (Gelb + dunkelklares Gelb = oliv)

Gegenfarben ungleich gesättigt plus Beige

Beliebige Bunttöne und Buntheiten


Die Farbe wirkt reiner, wenn die Nachbarfarbe eine vergraute, träbe Farbe hat. Reine Farben dominieren und wird hervorgehoben; haben beide Farben die gleiche Helligkeit, wirkt die reine Farbe nicht so leuchtend.
Quantitätskontrast*
(Mengenkontrast; Viel- Wenig- Kontrast)


Verwendung von grossen Farbflächen und kleinen Farbelementen
(optisches Mengenverhältnis von 2 oder mehreren Farben zueinander)


Ist ein Proportionenkontrast!

Mehr Spannung bei Wechselbeziehungen der unterschiedlichen Farbflächengrössen.

Quantitativ vorherrschende Farbe ist „dominant“ und „tonangebend“ in der Farbstimmung.

Gleiche Farbanteile nur bei Wiederholungen empfehlenswert – es entsteht ein schöne konkrete Wirkung.

z.B. mit Komplementärfarben oder schwarz – ultramarin

klassisch:
Herrenhemden – blau- weiss gestreift
Socken – geringelt
Schachbrettmuster
Die optisch stärkere Farbe dominiert über die anderen Farbtöne und schafft so eine Reihenfolge, setzt auch Akzente; Wirkung der Farbe wird erheblich gesteigert.
Sukzessivkontrast*
Bei diesem Kontrast handelt es sich um ein negatives Nachbild.
Erscheint, wenn man eine gewisse Zeit einen Gegenstand anstarrt und dann auf ein leeres Blatt
(bewusste Erzeugung – nur dann nehmen wir dieses negative Nachbild wahr)

Das negative Nachbild nimmt den gegensätzlichsten (komplementären) Farbton an und das Helligkeitsverhältnis von Figur zum Grund wird umgekehrt.

Schwarzer Pkt. – weisses Licht
Roter Pkt. – helleres Türkis






Bunt- Unbunt- Kontrast
(Buntheitskontrast)


Verwendung von bunten und unbunten Farben


Ist eine extreme Variante des Sättigungskontrastes!


Reinbunte Farben zu Schwarz oder Weiss – sehr grosse Gestaltungsmöglichkeiten

Neutrale Grauwerte – Akzente mit Bunttönen – sehr attraktiv

Produktegestaltung – LEGO
Textilgestalaltung - LEGO
hr en
ehr ungskontrastes!
omplementären) Farbton an und das Helligkeitsverhältnis von Figur zum Grund








·       
Sekundärkontraste (werden durch Wirkung auf die Psyche bestimmt)

Temperaturkontrast (=Kalt- Warm- Kontrast)
Aktiv- Passiv- Kontrast (= Aktivitätskontrast; Charakterkontrast)
Nah- Fern- Kontrast
Stofflichkeitskontrast (= Farbtoncharakterkontrast)

Mittwoch, 12. Januar 2005

Licht- und Farbempfindung




Licht
Lichtteilchen = PHOTONEN; physikalisch gesehen= Energie, elektromagnetische Wellen = QUANTEN

Lichtgeschwindigkeit rund 300'000 km/ sec

Weisses Licht: 380 nm – 780 nm (Farben sichtbar, wenn Licht durch Prisma gelenkt) = sichtbarer Bereich

Helligkeitswahrnehmung am besten bei: 550 – 560 nm = mittelwellig (gelbgrün)
555 nm = höchste Helligkeitswahrnehmung

Lichtquelle = Sonne

Reflexion = Licht trifft auf ein dichteres Medium; Energie wird reflektiert ( = zurückgeworfen)
(ein weisses T-Shirt reflektiert ca. 90 % von Licht; Rest = Wärme)

Absorption = Licht trifft auf ein dichteres Medium; der Rest der Energie wird absorbiert (= verschluckt)
Alles Licht wärmt einen Gegenstand, der dichter als Licht ist! – Energie wird abgegeben.


Lichtbrechung = ein Teil des Lichts wird unter Änderung der Ausbreitungsrichtung (= Brechung) bei durchsichtigen Medien (Glas, Wasser) hindurchgelassen.

Alle Messgeräte: können 400 – 700 nm Wellenlänge angeben

MAGENTA     keine prismatische Farbe; im Regenbogen nicht sichtbar
                    Sichtbar, wenn sich lang- und kurzwelliges Licht überschneiden

GELBGRÜN    = Warnfarbe! ; am sichtbarsten; rund 555 nm

INFRAROT     = wärmstes Licht = Wärmestrahlung; nicht sichtbar; langwellig

UlTRAVIOLETT        =energiereich; sehr kurzwellig; zerstört menschliche Zellen, tötet Menschen; auch in Atombombe vorhanden


Auge

Netzhaut = Retina
Gelber Fleck = FOVEA = Bereich des schärfsten Sehens; Sehachse trifft auf Netzhaut

Blinder Fleck = dort befinden sich keine Lichtrezeptoren (keine Sehzellen); Punkt, an dem der Sehnerv die Netzhaut durchbricht und weiter zum Gehirn führt; starke Carotinkonzentration; keine Licht- und Farbwahrnehmung!

                         1668 von Edme Mariotte entdeckt

Sehlücke           In einem Abstand von 30 cm wird Bild von Grösse einer Briefmarke nicht wahrgenommen.



Farbwahrnehmung
Unterschiedliche Wellenlängen des Lichts werden als „verschiedenfarbig“ unterschieden!

Rezeptoren:
Stäbchen in Netzhaut – Helligkeit wird unterschieden; Hell- Dunkel- Wahrnehmung; keine Farbwahrnehmung! Sehen in der Nacht ermöglicht; 120 Mill. pro Auge; verteilen sich gleichmässig im Gesichtsfeld; besitzen den gleichen Sehfarbstoff – Rhodopsin(blaugrüner Bereich) -  (bei Nacht sind alle Katzen grau); skotopisches Sehen

Zapfen in Netzhaut     - Farbwahrnehmung; es gibt 3 Sorten von Zapfen (nur dadurch Farbunterschiede möglich!) =Grundlage zum trichromatischen Sehen des Menschen; Sehpigmente = Opsine; entspricht etwa der Komplementärfarbe zu der Wellenlänge.
reagieren nur bei genügend Beleuchtungsstärke; 6 Mill. pro Auge; Sehfarbstoff ist bei Tageslicht inaktiv; sind weniger lichtempfindlich; konzentrieren sich in der zentralen Region des Auges (ungefähr bei „gelben Fleck“!) – dort keine Stäbchen vorhanden!; photopisches Sehen;

Kurzwellen      Blauviolett- Empfindung           (K- Zapfen)
Mittelwellen    Grün- Empfindung                   (M- Zapfen)
Langwellen      Orangerot- Empfindung  (L- Zapfen)
                                  

Stationen des Sehens
Licht als Welle                   Hornhaut
                                       Kammerwasser
                                        Pupille
                                        Glaskörper
                                        Neuronales Geflecht der Netzhaut
                                        Zellkörper der Sehzellen (Stäbchen / Zapfen)
                                        Evt. Reflektion in der Pigmentschicht
                                        Fotopigmente der Sehzellen

Neuronaler elektrischer Impuls +
Synaptische chem. Übertragung
                                        Neuronale Aktivität der Sehzellen
                                        Gaglienzellen
                                        Sehnerv
                                        Corpus geniculatum laterale
                                        Sehrinde des Grosshirns

Licht ---    Auge ---   Gehirn
Physikalisch: elektromagnetische Strahlen; Absorption auf Gegenstand und Reflektion des Gegenstandes auf Auge

Physiologisch: Netzhaut – Stäbchen und Zapfen

Physiologisch: Nervenbahnen --- Gehirn = subjektive Farbwahrnehmung, Helligkeit, Bewegung und Material

Wie entsteht die Augenfarbe?
-bei der Geburt haben alle Menschen zunächst blaue Augen (Iris transparent; Licht bricht sich in ihr vor schwarzem Hintergrund des Pigmentepithels)
-Anteil an Melanin (bildet sich im Alter von 6 Wochen – 1 Jahr) im Irisstroma; bestimmen Augenfarbe
-eine sehr hohe Konzentration Melanin bei Menschen mit dunklem Hauttyp ergeben braune bis schwarze Augen; genetisch fixiert
-rote Augen = Menschen mit genetisch bedingter Pigmentstörung – Albinismus; Haut, Augen, Haare farblos

 
Farbenfehlsichtigkeit
(überwiegend angeboren)
Achromatopsie = völlige Farbenblindheit
Farbempfindliche Zapfen auf der Netzhaut sind nicht funktionstüchtig; nur Grauwerte können mit Stäbchen wahr genommen werden.

Hemeralopie = Nachtblindheit
Stäbchen der Netzhaut reagieren nicht; herabgesetzte Reaktionsfähigkeit z.B. durch Vitamin- A – Mangel; auch Alterserscheinung


Farbsinnstörungen
Anomale Trichromasie = Farben, die sich im Farbton ähnlich sind, können nicht unterschieden werden; häufig bei Männern 8-10%; Fehlsichtigkeiten auf „einem Auge“ auch möglich; auch Schädigungen durch Drogen!; auch bei hohem Fieber; Augenerkrankungen – Netzhautablösung; Schädigungen der Hirnrinde

(nur Menschen und Primaten verfügen über volles trichromatisches Farbensehen)

Rot- Grün- Verwechsler = diese Sehschwäche ist ausgeprägter (Anomale Trichromasie) bei Männern.

Dichromasie = partielle Farbenblindheit; jeweils ein Zapfentyp ist ausgefallen
Protanopie = Rotblindheit
Deuteranopie = Grünblindheit („Grünschwäche“ am häufigsten)
Tritanopie = Blaublindheit (sehr selten)

Grauer Star
= KATARAKT
Trübung der Augenlinse; kann zur Erblindung führen;
Nicht mehr genügend Licht auf Netzhaut; Betroffener sieht Umgebung wie durch einen Schleier.
Farben ohne Leuchtkraft
Unscharfe Kontraste
Verschleierte und verzerrte Umwelt
Doppelbilder

Prüfung der Farbenfehlsichtigkeit
Anamaloskop (rotes und grünes Licht müssen gemischt werden, damit ein vorgegebenes Gelb entsteht)

Pseudoisochromatische Tafeln = Bild aus Tupfen; Testperson muss Zahl erkennen